Am Dienstag, dem 26. Februar 1884 (Fastnacht) beginnt die Ausschachtung für das St. Josefs-Hospital Olsberg.
Vikar Zengerling packt nicht nur selbst mit an, sondern kümmert sich auch um organisatorische Dinge, wie zum Beispiel den „… Wagenschmier für Männer …“, den Schnaps.
Er kennt die Männer in seiner Gemeinde sehr gut und weiß sie entsprechend zu „motivieren“: Er richtet im heutigen Haus Hüttemann (damals Haus Hufnagel) die Verpflegungsstelle ein.
Jürgen Körling half damals als Maurer bei den Arbeiten. Das folgende Gespräch zwischen ihm und Vikar Zengerling ist aus der damaligen Zeit überliefert:
Jau Hiär Vikarges, wann et Schampanjer wör, bat söllen vey dann Taukückers hebben.St. Josefs-Hospital Olsberg 1885-1935
Frei übersetzt: Vikar Zengerling: Jürgen, wenn diese Plörre Brandwein wäre, hätten wir viele Maurer. Jürgen Körling: Ja, Herr Vikar, wenn es Champagner wäre, hätten wir viele Schaulustige!
Ob es am servierten Schnaps oder an der Motivation der Gemeinschaft lag, kann heute nicht mehr einwandfrei rekonstruiert werden. Belegt ist allerdings, dass die Arbeiter und Bergleute von Olsberg während der Ausschachtungsarbeiten für das Olsberger Krankenhaus bis zum 28. April 1884 ca. 600m³ Erde und Felsen bewegten.
Für diese Arbeitsleistung wird ein Wert von 600,- Mark angegeben, was im Jahr 2020 einer Kaufkraft von ca. 4.560,- € entsprach. Ob die Olsberger Gewerken ihre Arbeiter und Bergleute für diese Arbeit kostenlos zur Verfügung stellten, oder ob sie die Arbeiten in Rechnung stellten ist nicht klar überliefert.
- St. Josefs-Hospital Olsberg 1885-1935
- Die Entstehung des St. Josefs-Hospitals Olsberg – Seine Geschichte im Wandel der Zeit
- Kaufkraftvergleiche historischer Geldbeträge; Deutscher Bundestag – Wirtschaftliche Dienste; Stand: Januar 2021
Vikar Zengerling richtet im Jahr 1884 die „Kantine“ für die Baustelle des St. Josefs-Hospitals Olsberg im Haus Hufnagel ein
Die damalige Baustelle des Olsberger Krankenhauses
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