Im Jahr 1884 stellte Baron Carl Hubert Freiherr von Wendt unter anderem eine Hypothek in Höhe von 12.000,- Mark (2020 eine Kaufkraft von ca. 91.200,- €) für den Bau des St. Josefs-Hospitals Olsberg zur Verfügung. An den Zinsen dieser Hypothek (4% p.a.) wollte er sich nicht bereichern: Sie sollten im Krankenhaus verbleiben und für die Pflegekosten für von der Familie von Wendt bestimmte arme Kranke verwendet werden.
Eine Rechnung aus dem Jahr 1922 zeigt, dass diese vertragliche Zusicherung auch 38 Jahre später noch Gültigkeit hat.
Am 12. April 1922 stellt das St. Josefs-Hospital Olsberg der Freiherrlichen von Wendt’schen Verwaltung einen Betrag von 897,35 Mark in Rechnung.
Diese Rechnung beinhaltet fünf Rechnungspositionen über die Leistungen für vier Patienten in den Jahren 1920 und 1921.
Vom tatsächlichen Rechnungsbetrag von 1857,35 Mark werden pro Jahr für 1920 und 1921 4% von 12.000,- Mark, also 960,- Mark, abgezogen.
Der Betrag von 252,- Mark wird der Freiherrlichen von Wendt’schen Verwaltung am 26. Mai 1922 nachträglich erstattet, da zwischenzeitlich der Kreis Meschede die Behandlungskosten für eine der aufgeführten Patientinnen bezahlt hat.
Im Jahr 1920 schwankt der Verpflegungssatz pro Tag zwischen 10,- Mark und 12,- Mark. Im Jahr 1921 beträgt er 21,- Mark.
Eine Übertragung der Kaufkraft der Beträge für die Jahre 1920 und 1921 in die heutige Zeit ist aufgrund der damaligen Inflationsbedingungen nicht zuverlässig möglich.
- Rechnung St. Josefs-Hospital Olsberg an von Wendt’sche Verwaltung 12.04.1922
- St. Josefs-Hospital Olsberg 1885-1935
- Kaufkraftvergleiche historischer Geldbeträge; Deutscher Bundestag – Wirtschaftliche Dienste; Stand: Januar 2021
- Die Entstehung des St. Josefs-Hospitals Olsberg – Seine Geschichte im Wandel der Zeit
Ehemaliger Standort des St. Josefs-Hospitals Olsberg
Ehemaliger Standort der Freiherrlichen von Wendt’schen Verwaltung
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