Einige Jahrhunderte haben die Erzvorkommen im oberen Sauerland für die Lebensexistenz vieler Familien gesorgt.
Vielerorts wurde man fündig, und man legte zuerst Tagesschächte und dann Stollen an.
Manchmal waren die Vorkommen sehr gering, und viele Grubenbaue wurden wieder aufgegeben.
Der Bergmann war also gezwungen, im laufe seines Arbeitslebens öfter den Arbeitsplatz zu wechseln.
Die Blei– und Zinkvorkommen im Raum Ramsbeck mit großer Mächtigkeit garantierten in den harten Zeiten den Bergleuten ihren Lebensunterhalt.
Für viele Bergleute war diese einzige Erwerbsquelle jedoch mit langen Wegen zu ihrer
Arbeit verbunden.
In stundenlangen Anmarschwegen (im Volksmund auch Bergmannspfade genannt) gingen sie treu und brav bei jedem Wetter über Berg und Tal zu ihrem Schacht, der sie für Stunden
ins Dunkel der Erde führte.
Für viele von ihnen war jedoch der Weg zu weit; sie verließen ihre Familien montags in der Früh und kamen erst am Wochenende wieder zurück.
Der Herbst mit seinen Stürmen und die schneereichen Winter waren für die Bergleute immer wieder eine große Herausforderung.
Der Fußmarsch über die Berge und durch die Täler erfolgte in der Dunkelheit mit Sturmlaternen.
Beim Treten der Pfade wechselten die Bergleute sich immer wieder ab, da die ersten der Fußgängergruppe besonders viel Kraft aufwenden mußten.
Der Bergmann war ein friedliebender und tief gläubiger Mensch und auch in sozialer Hinsicht vorbildlich.
Vor jeder Einfahrt wurde erst gebetet. Viele alte Bildstöcke und Kapellen geben Zeugnis davon.
Aus alten Überlieferungen der Bergleute sind einige dieser Wege noch bekannt. So trafen sich die Bergleute aus Bruchhausen, Assinghausen, Wiemeringhausen und Wulmeringhausen und gingen gemeinsam über die Wiedegge hinunter ins Elpetal.
Die Olsberger und Bigger gingen gemeinsam mit den Helmeringhauser Bergleuten über Helmeringhausen nach Wiggeringhausen ins Elpetal.
Von dort stiegen sie zu den Schächten „Aurora“ und „Juno„.
Auf dem Weg oberhalb Helmeringhausens, in Höhe der „Grotte„, am Beginn des „Knochens“ sollen sie sogar einen Opferstock errichtet haben zur Unterstützung notleidender Menschen.
Der von den Elper, Brunskappler und Altenfelder Bergleuten benutzte Weg verlief parallel zu der heutigen Landstraße und traf in Höhe des Sägewerkes Wurzelmühle auf den vom Negertal herkommenden Weg.
Der letzte Teil des Weges zu den Schächten wurde nun von vielen Bergleuten gemeinsam begangen.
An diesem Berghang, der mit Buchen bewachsen ist, schufen sie ihren eigenen Kreuzweg. Ein in die Buchenrinde geschnitztes Kreuz mit der Stationsnummer diente diesen bescheidenen Menschen zum Gebet für ihre Anliegen.
Im Laufe der Jahre verschwanden einige dieser Baumstationen vielleicht durch Sturmschäden oder dwch andere Einwirkungen.
Es sind noch 10 Stationen in gesunden und kräftigen Baumstämmen erhalten geblieben.
Diese Stationen sind bis heute stumme Zeugen aus der Zeit unserer Großväter, auf die wir voller Ehrfurcht zuruckblicken können.
Es müßte ein Anliegen aller Bewohner des hiesigen Raumes sein, diese Denkmäler
zu erhalten, weil sie Zeugnis aus den harten Lebensbedingungen unserer Vorfahren
geben.
Der Erhalt dieser Bäume als Denkmal würde keine finanzielle Belastung mit sich bringen!
Weitere Informationen zum Bergmannskreuzweg am Hülsberg sind auf der Themenseite „Der Bergmanns-Kreuzweg im Elpetal“ zu finden.
Exakt nachweisbar sind lediglich dessen Monat und Jahr.
Quellen
Das Bild „In Buchenstämme eingeritzt: Der Bergmannskreuzweg.“ war so nicht in dem ursprünglichen Artikel enthalten. Das damalige Bild zeigte aber auch die Station XII.
Karten
Der Bergmannskreuzweg am Hülsberg
Die ehemalige Grube „Aurora“ bei Wasserfall
Die ehemalige Grube „Juno“ bei Wiggeringhausen
ehemaliger Standort der Buche mit Station XII des Bergmannskreuzwegs
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