St. Josefs-Hospital Olsberg – Ein Baukomitee und viele Spender

Anfang 1884 wird ein Komitee zum Bau des Olsberger Krankenhauses gegründet. Es besteht aus folgenden Mitgliedern:

• Vikar Franz Zengerling (Olsberg)
• Baron Carl Hubert Freiherr von Wendt (Gevelinghausen)
• Landrat Hans Carl Federath (Brilon)
• Kreisbauinspektor Caspar Carpe (Brilon)
• Gewerke Caspar Kropff (Olsberg)
• Vikar Franz Theodor Deimel (Bruchhausen)

Kreisbauinspektor Caspar Carpe erstellt unentgeltlich einen Bauplan. Er orientiert sich an zu dieser Zeit modernen Krankenhausbauten, wie den Krankenhäusern in Schwerte, Linden und Herne, welche zuvor durch das Baukomitee besichtigt worden sind.

Die Finanzierung des Baus ist gesichert. Vikar Zengerling hat sein Ziel erreicht und viele Spender und Gönner von der Notwendigkeit eines Krankenhauses in Olsberg überzeugen können.

Vor Baubeginn haben folgende Wohltäter bereits gespendet oder ihre finanzielle Unterstützung des Baus in Aussicht gestellt und zugesichert:

• Frau Karoline Körling, geb. Schulze, spendet ihr gesamtes Vermögen im Wert von ca. 10.000,- Mark (2020 eine Kaufkraft von ca. 76.000,- €).
• Baron Carl Hubert Freiherr von Wendt kauft das Baugrundstück (Kaufpreis unbekannt), schenkt 3.000,- Mark (2020 eine Kaufkraft von ca. 22.800,- €) und stellt eine Hypothek in Höhe von 12.000,- Mark (2020 eine Kaufkraft von ca. 91.200,- €) zur Verfügung. An den Zinsen dieser Hypothek (4% p.a.) will er sich nicht bereichern: Sie sollen im Krankenhaus verbleiben und für die Pflegekosten für von der Familie von Wendt bestimmte arme Kranke verwendet werden.
• Die Bergbau-Gewerkschaft Wulmeringhausen spendet für die Jahre 1884 und 1885 jeweils 300,- Mark (2020 eine Kaufkraft von ca. 2.280,- €).
• Die Bergbau-Gewerkschaft Eisenberg spendet für die Jahre 1884 und 1885 jeweils 100,- Mark (2020 eine Kaufkraft von ca. 760,- €).
• Franz Willmes spendet ein Sparkassenbuch mit Zinsen in Höhe von 346,- Mark (2020 eine Kaufkraft von ca. 2.629,60 €).
• Kollekten in Assinghausen und Wulmeringhausen bringen 119,25 Mark (2020 eine Kaufkraft von ca. 906,30 €) ein.
• Eine Kollekte in Elleringhausen bringt 43,70 Mark (2020 eine Kaufkraft von ca. 332,12 €) ein.
• Eine Kollekte in Bruchhausen bringt 100,- Mark (2020 eine Kaufkraft von ca. 760,- €) ein.
• Der Männergesangverein „Sauerlandia“ Olsberg spendet 150,- Mark (2020 eine Kaufkraft von ca. 1.140,- €).
• A. Schneider aus Bigge spendet 100,- Mark (2020 eine Kaufkraft von ca. 760,- €).
• Sophie Körner-Matzen spendet 150,- Mark (2020 eine Kaufkraft von ca. 1.140,- €).
• Bahnhofsinspektor Kalthoff spendet 100,- Mark (2020 eine Kaufkraft von ca. 760,- €).
• Freiherr von Papen-Lohe aus Antfeld spendet 300,- Mark (2020 eine Kaufkraft von ca. 2.280,- €).
• August Würminghausen aus Assinghausen spendet 250,- Mark (2020 eine Kaufkraft von ca. 1.900,- €).
• Ein anonymer Spender gibt 1.500,- Mark (2020 eine Kaufkraft von ca. 11.400,- €).

Diese Liste der Spender ist nicht vollständig. Viele weitere Wohltäter geben große und kleine Summen für den Bau des Olsberger Krankenhauses – auch nach Baubeginn. Diejenigen, die kein Geld zu entbehren haben, den Bau aber dennoch unterstützen wollen, tun dies durch Sachspenden oder den Einsatz ihrer Arbeitskraft während des Baus.

Letztendlich kommt bereits vor Baubeginn ein Betrag von 23.699,70 Mark (2020 eine Kaufkraft von ca. 180.117,72 €) zusammen.

Viele geben und spenden sicherlich aus Barmherzigkeit – viele haben aber sicherlich bereits Väter, Mütter, Kinder, Freunde und Bekannte elendig leidend oder sogar sterben sehen, weil die Krankenversorgung in Olsberg und der nahen Umgebung bisher unzureichend war.

Anfang des Jahres 1884 gibt es für alle Unterstützer und Spender nur ein Ziel: Für Olsberg ein eigenes Krankenhauses zu errichten – das St. Josefs-Hospitals Olsberg!

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