Die Dachkonstruktion des St. Josefs-Hospitals Olsberg wird von Moritz Gödde aus Helmeringhausen geliefert.
Während der Richtarbeiten fällt der Zimmermann Johannes Albaum vom Dach. Der Unfall verläuft glimpflich. Damals sagt man, dass er bei jeder Dachrichtung, an der er beteiligt war, mindestens einmal heruntergefallen sei – es gehörte scheinbar dazu. Da sein Sturz nach der ersten Frühstückspause stattgefunden haben soll, wäre es nicht abwegig zu vermuten, dass die „Wagenschmiere“ des Vikar Franz Zengerling etwas mit dem Vorfall zu tun hatte – das ist allerdings aus heutiger Sicht reine Spekulation! 😉
Bis zu diesem Zeitpunkt haben weitere Spender durch Materialien, Zeit und Arbeitskraft Anteil am Bau des St. Josefs-Hospitals: Freiherr von Papen-Lohe aus Antfeld stiftete bis dahin Bauholz und Eisen im Wert von 6.000,- Mark (2020 eine Kaufkraft von ca. 45.600,- €); die Bauern aus Antfeld transportierten das Holz aus den Wäldern des Freiherrn kostenlos zur Baustelle; die Olsberger (Wald-)Interessenten und die Olsberger Bauern unterstützen den Bau ebenfalls mit Bauholz und Transportdiensten; auch Kaspar Kropff unterstützte das Projekt vielfach – unter anderem mit 30 Scheffeln (ca. 1.650 Liter) Hafer für „Slupp„, das Arbeitspferd der Baustelle. Insgesamt kommen so allein während der Errichtung des Olsberger Krankenhauses ca, 9.403,- Mark (2020 eine Kaufkraft von ca. 71.500,- €) an Material-Spenden zusammen.
Die Fertigstellung der Dachkonstruktion, also des Rohbaus, findet zum „… Wochenschluß …“ statt – trefflich für ein direkt anschließendes Richtfest!
Vikar Franz Zengerling übernimmt die Organisation des Festes – was nicht verwunderlich ist, da er bisher auch für die Verpflegung der Arbeiter, Bergleute und Handwerker der Baustelle gesorgt hat.
Die Olsberger Bäcker liefern Brot, die Olsberger Bauern liefern Butter, die Olsberger Wirte liefern Bier und Schnaps und u.a. Familie Bartmann (Gierskopp) steuert den Kochschinken bei.
Der Chronik des St. Josefs-Hospitals Olsberg von 1935 ist zu entnehmen, dass ein Zeitzeuge mit Zufriedenheit von diesem Richtfest berichtete.
Pfarrer Wiehoff erwähnt auch „… des Vikars treusorgende Schwester Emilie …„, welche für die Anfertigung der Butterbrote sorgte.
Exakt nachweisbar sind lediglich dessen Monat und Jahr.
- St. Josefs-Hospital Olsberg 1885-1935
- Kaufkraftvergleiche historischer Geldbeträge; Deutscher Bundestag – Wirtschaftliche Dienste; Stand: Januar 2021
Standort des damaligen Rohbaus „St. Josefs-Hospital Olsberg„
Vielleicht interessiert sie auch der folgende Beitrag aus unserem Archiv…
Werbeanzeige „Metzgerei Josef Fischer“ 1956
Weihnachtspost Nr. 1 - Gewerbeverein Olsberg-Bigge - 1956; herausgegeben vom Gewerbeverein Olsberg-Bigge Für die Vorweihnachtszeit des Jahres 1956 gibt der Gewerbeverein Olsberg-Bigge die "Weihnachtspost Nr.…
Medien: siehe Medienbeschriftungen
Alle anderen Inhalte dieses Beitrags inklusive aller dargestellten Medien (außer „Zufälliger Beitrag aus dem Privatarchiv“) sind unter CC BY-NC-ND 4.0 (Creative Commons Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International Lizenz) lizensiert.
Bei der Verwendung des Beitrags, oder einzelner Bestandteile des Beitrags, müssen der jeweilige Urheber und der exakte Text „Privatarchiv Köster Olsberg – www.privatarchiv-koester.de“ in unmittelbarer Nähe des Zitats genannt werden.
Ausgenommen hiervon sind alle Inhalte und Medien dieses Beitrags, welche mit Alle Rechte vorbehalten oder All rights reserved gekennzeichnet sind. Für diese ist jegliche Verwendung, Verbreitung und Veröffentlichung untersagt.
- Videografie und Filmproduktion
- Fotografie
- Digitalisierung
- Vorführungen
- Vorträge
- In unserem Archivladen finden Sie Produkte und Artikel aus unserem Archiv