Im September 1885 ist die Inneneinrichtung des St. Josefs-Hospitals Olsberg größtenteils fertiggestellt und das Krankenhaus ist bereit für den Einzug der Barmherzigen Schwestern und den Krankenhausbetrieb.
In der Mitte des Gebäudes befindet sich auf der Nordseite der Haupteingang. Über dem Haupteingang ist eine Statue des Hauspatrons, des Heiligen Joseph angebracht.
Der Haupteingang führt in das Treppenhaus.
Westlich des Haupteingangs befindet sich der Eingang zur Küche.
Vikar Franz Zengerling beschreibt das Gebäude in einer Korrespondenz folgendermaßen:
Unter anderem ist bemerkenswert, dass die Konfession der Patienten im katholisch geführten Olsberger Krankenhaus keine Rolle spielt. Toleranz und Menschlichkeit spielen für die Betreiber des Krankenhauses, die katholische Kapellengemeinde Olsberg und die katholischen Barmherzigen Schwestern Ende des 19. Jahrhunderts offenbar eine wichtige Rolle!
Nach der Fertigstellung des Gebäudes und dessen Inneneinrichtung werden die vorläufigen Ausgaben aufgestellt, welche hier aus der Festschrift „St. Josefs-Hospital Olsberg 1885-1935“ zitiert werden [Anmerkungen des Verfassers dieses Beitrags sind in eckigen Klammern angegeben]:
„…
- 1. Vorarbeiten, Baugeräte und sonstige diesbez. Ausgaben 841,08 M [2020 eine Kaufkraft von ca. 6.392,21 €]
- 2. Eisenbahnfrachten und Fuhrlöhne 2241,60 M [2020 eine Kaufkraft von ca. 17.036,16 €]
- 3. Ausgaben für Baumaterialien 13157,94 M [2020 eine Kaufkraft von ca. 100.000,34 €]
- 4. Arbeitslöhne für Maurer, Gesellen, Handlanger usw. 5085,35 M [2020 eine Kaufkraft von ca. 38.648,66 €]
- 5. Zimmerarbeiten 533,41 M [2020 eine Kaufkraft von ca. 4.053,92 €]
- 6. Dachdecker-Arbeiten 278,- M [2020 eine Kaufkraft von ca. 2.112,80 €]
- 7./8. Schmiede- und Schlosser-Arbeiten 1.443,08 M [2020 eine Kaufkraft von ca. 10.967,41 €]
- 9a. Schreinerarbeiten 3.776,08 M [2020 eine Kaufkraft von ca. 28.698,21 €]
- 9b. Anstreicherarbeiten 220,- M [2020 eine Kaufkraft von ca. 1.672,- €]
Anstreicher Klaucke hat trotz mehrfacher Bitten noch keine Rechnung gelegt, schreibt der Vikar im Januar 1886. - 10. Verputzarbeiten 3.400,- M [2020 eine Kaufkraft von ca. 25.840,- €]
- 11. Klempner- und Glaserarbeiten 310,63 M [2020 eine Kaufkraft von ca. 2.360,79 €]
- 12. Figuren und Glasgemälde 1030,- M [2020 eine Kaufkraft von ca. 7.828,- €]
- 13. Insgemein 800,68 M [2020 eine Kaufkraft von ca. 6.085,17 €]
Die Soll-Rechnung beträgt also 28.117,85 M [2020 eine Kaufkraft von ca. 213.695,66 €]
Dazu kommen noch Barausgaben für das erste Inventar – 1234,96 M [2020 eine Kaufkraft von ca. 9.385,70 €]
…“
Hierin nicht erfasst sind Spenden aus der Bevölkerung, wie „… Inventarstücke … Wäsche, Leinen, Betten und Federn …„.
Exakt nachweisbar sind lediglich dessen Monat und Jahr.
- St. Josefs-Hospital Olsberg 1885-1935
- Private Korrespondenzen von Vikar Franz Zengerling
- Kaufkraftvergleiche historischer Geldbeträge; Deutscher Bundestag – Wirtschaftliche Dienste; Stand: Januar 2021
- Die Entstehung des St. Josefs-Hospitals Olsberg
Ehemaliger Standort des St. Josefs-Hospitals Olsberg
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