Die Barmherzigen Schwestern des Hl. Vinzenz von Paul betreiben nicht nur das St. Josefs-Hospital Olsberg, sondern von Anfang an darin auch eine „Nähschule„.
Das berufliche Bildungssystem der damaligen Zeit war im ländlichen Raum ausschließlich für Männer bzw. Jungen ausgelegt.
Die Erlernung von zumeist handwerklichen Berufen waren auch in Olsberg damals „Männersache“.
Bildung fand damals – bis zum Kulturkampf in der Vikarieschule – danach in der „Roten Schule“ statt.
Im Vergleich zu heutigen Verhältnissen war sie eher rudimentär.
Nach der Schule erlernten die Jungen einen Beruf – häufig den ihres Vaters.
Die Berufsausbildung oblag dabei ausschließlich den Betrieben und Arbeitgebern.
Die Mädchen erlernten meistens keinen Beruf.
Sie halfen hauptsächlich in den häuslichen Betrieben, in denen es im Gegensatz zur heutigen Zeit, mannigfaltige – auch handwerkliche Arbeiten gab.
Mit dem Eintreffen der Barmherzigen Schwestern in Olsberg änderte sich das ein wenig.
Die Vinzentinerinnen richteten sofort im St. Josefs-Hospital Olsberg eine Nähschule ein, welche jungen Mädchen nach deren Schulentlassung eine Möglichkeit zur Weiterbildung gab;
diese war dort hauptsächlich handwerklicher und hauswirtschaftlicher Natur.
Vikar Franz Zengerling erwähnt diese Einrichtung bereits am 26. November 1885 in seinem Brief an den Superior der Barmherzigen Schwestern:
Bis 1892 findet der Unterricht dieser Schule im Gebäude des Krankenhauses statt.
Am Dienstag, dem 01. November 1892 wird für diesen Zweck im Hause Vollmer ein separates Gebäude eingerichtet.
Das östlich des Krankenhauses gelegene Privathaus „Vollmer“ wird im Jahr 1892 von der Kapellengemeinde St. Nikolaus Olsberg gekauft.
Es stand ungefähr dort, wo sich bis zuletzt der in den 1980er Jahren errichtete Pavillon des Krankenhauses befand.
Das Gebäude wurde in den 1960er Jahren abgerissen.
Ehemaliger Standort des St. Josefs-Hospitals Olsberg
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