Lazarett St. Josefs-Hospital Olsberg – Ein neuer Vertrag

St. Josefs-Hospital Olsberg - Lazarettvertrag 1916
Lazarettvertrag zwischen dem St. Josefs-Hospital Olsberg und dem XVIII. Armeekorps vom 06.06.1916.

Am 06. Juni 1916 wird zwischen dem königlichen Sanitätsamt des XVIII. Armeekorps und dem Vorstand der Krankenhausverwaltung des St. Josefs-Hospitals Olsberg, vertreten durch Pfarrer Peter Quinke, ein neuer Lazarettvertrag abgeschlossen.

Der Lazarettvertrag vom 30. Oktober 1914 verliert damit seine Gültigkeit. Der neue Vertrag ist im Gegensatz zum Vertrag von 1914 handschriftlich verfasst.

In sieben Paragraphen werden die größtenteils neuen und erweiterten Bedingungen festgehalten und erläutert.

Eine wesentliche Änderung zum Vertrag von 1914 ist, dass das St. Josefs-Hospital Olsberg von nun an kein eigenständiges (Vereins-)Lazarett, sondern ein Teillazarett des Reservelazaretts Bigge ist. Es ist somit militärisch und medizinisch dem Lazarett in der Elisabeth-Klinik Bigge unterstellt.

Peter Quinke
Peter Quinke aus Sporke im Kreis Olpe war von 1894 bis 1932 zunächst Vikar und später Pfarrer und Dechant in Olsberg. Er unterzeichnete den Lazarettvertrag für die Verwaltung des St. Josefs-Hospitals Olsberg am 06.06.1916. Fotograf: Franz Kruse

Die Krankenhausverwaltung ist laut Vertrag dazu verpflichtet, 40 Betten, zu diesem Zeitpunkt knapp 67% seiner Kapazität, dem Armeekorps zur Verfügung zu stellen. Im Vertrag von 1914 waren es nur 30 Betten.

Für die Unterbringung und Verpflegung der Verwundeten erhält das Reserveteillazarett Olsberg einen Betrag von 3,50 Mark (2020 eine Kaufkraft von ca. 10,50 €) pro Kopf und Tag.

Für die Unterbringung und Verpflegung von militärischem und polizeilichem Personal erhält das Reserveteillazarett einen Betrag von 1,50 Mark (2020 eine Kaufkraft von ca. 4,50 €) pro Kopf und Tag.

Die Krankenhausleitung erhält zudem eine monatliche Vergütung von 30,- Mark (2020 eine Kaufkraft von ca. 90,- €).

Pfarrer Peter Quinke unterzeichnet diesen Vertrag als Vertreter des Krankenhausvorstandes am 04. Juni 1916 in Olsberg.

Mit der Unterschrift des Vertreters der Intendantur des XVIII. Armeekorps am 06. Juni 1916 in Frankfurt am Main tritt der Vertrag in Kraft.

Quellen

Damaliger Standort des St. Josefs-Hospitals Olsberg – Reserveteillazarett des XVIII. Armeekorps

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Text: Christoph Köster
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