Das Königlich Preußische Reservelazarett Bigge teilt dem Vereinslazarett St. Josefs-Hospital Olsberg am 14.11.1916 schriftlich mit, dass jedes Lazarett ab sofort Fleisch direkt aus der Garnisonschlächterei Meschede erhält.
Bedarfsanmeldungen für jede Woche sind bis zum Freitag der Vorwoche einzureichen. Das Fleisch wird wöchentlich donnerstags als Eillieferung in einer verschließbaren Kiste zugesandt. Einen Schlüssel für diese Kiste hat nur die Garnisonschlächterei Meschede und das jeweils empfangende Lazarett.
Diese Kiste muss umgehend zurückgesendet werden – allerdings nicht ohne Inhalt! Die Knochen des verarbeiteten Fleisches sind zu kochen und in die zurückzusendende Kiste zu füllen, da die Garnisonschlächterei Meschede aus diesen Knochen Fett gewinnt.
Der Inhalt dieses Briefes zeigt, dass die Versorgung mit Lebensmitteln im November 1916 nicht mehr komplett dem Lazarett St. Josefs-Hospital Olsberg übertragen ist, wie im Lazarettvertrag vom 30.10.1914 geregelt. Mittlerweile hat das preußische Militär zumindest die Fleischversorgung in die eigenen Hände genommen und regional zentralisiert.
Des Weiteren ist dem Inhalt dieses Briefes zu entnehmen, dass die Lebensmittel – hier speziell Fleisch und Fett – im November 1916 sehr knapp sind und sogar die Tierknochen bis auf das letzte Gramm genutzt werden. Dass die „Fleischkisten“ mit einem Schloss versehen sind zeigt, dass der Inhalt auf dem Transportweg vor dem Zugriff durch Dritte geschützt werden muss.
Damaliger Standort des St. Josefs-Hospitals Olsberg – Lazarett des XVIII. Armeekorps
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