Am 11. August 1917 stellt der Landrat des Kreises Brilon dem St. Josefs-Hospital Olsberg drei Eimer Marmelade in Rechnung, welche bereits geliefert wurden.
Unter Angabe der Kassen-Nummer III 920 sind hierfür 79,20 Mark (2020 eine Kaufkraft von ca. 190,08 €) an die Kreiskommunalkasse zu zahlen.
Die Eimer, in denen die Marmelade geliefert wurde, sind schnellstmöglich an die Bäuerliche Bezugsgenossenschaft in Brilon zurückzuliefern.
Pfarrer Peter Quinke wird den Betrag für die Marmelade am 04. September 1917 anweisen (siehe Posteinlieferungsschein).
Der Kreis Brilon übernimmt hier eine ungewöhnliche Aufgabe; er nimmt die Lebensmittel-Verteilung in die Hand. Sie ist in dieser Zeit des Lebensmittelmangels im Deutschen Reich bei staatlichen Behörden und Institutionen zentralisiert, um die Verteilung möglichst bedarfsgerecht und koordiniert zu gestalten – und um sie bestmöglich kontrollieren zu können.
Daher sind Behörden, wie hier der Kreis Brilon, von der Regierung dazu ermächtigt und letztendlich dazu gezwungen, sich mit Kartoffeln, Kohlrüben, Sauerkraut und hier Marmelade zu beschäftigen.
- Rechnung über Marmelade vom Kreis Brilon an das St. Josefs-Hospital Olsberg 11.08.1917
- Kaufkraftvergleiche historischer Geldbeträge; Deutscher Bundestag – Wirtschaftliche Dienste; Stand: Januar 2021
Ehemaliger Standort des St. Josefs-Hospitals Olsberg
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