Am 03. Januar 1917 veröffentlicht der Kreis-Ausschuss des Kreises Brilon eine Bekanntmachung zur Verteilung von Kartoffeln und Kohlrüben, welche damit gleichzeitig in Kraft tritt.
Hierin sind unter anderem folgende Bestimmungen enthalten:
- Vom 01.01.1917 bis zum 20.07.1917 dürfen Kartoffelerzeuger als Eigenbedarf für sich und ihre Angehörigen und Angestellten pro Woche sieben Pfund Kartoffeln pro Person verbrauchen.
- Versorgungsberechtigte, das heißt Personen der übrigen Bevölkerung, sollen ab dem 01.01.1917 pro Kopf und Woche fünf Pfund Kartoffeln erhalten.
- Kohlrüben sind gegen Kartoffeln mit der Hälfte des Gewichts anzurechnen. Das heißt, dass bei Mangel an Kartoffeln pro Kartoffel zwei Kohlrüben zugestanden werden.
- Schwerst- und Schwerarbeiter sollen zusätzlich zur Kartoffelration von fünf Pfund pro Person und Woche sechs Pfund Kohlrüben erhalten.
- Kriegsgefangene sollen dieselbe Menge an Kartoffeln erhalten, wie die übrige Bevölkerung.
- Kranke in Anstalten und Lazaretten können maximal fünf Pfund pro Kopf und Woche zusätzlich erhalten.
Diese Bestimmungen haben natürlich auch im Einflussbereich des Amtes Bigge rechtskräftige Gültigkeit.
So betrifft es zum Beispiel auch das St. Josefs-Hospital Olsberg und die Elisabeth-Klinik Bigge sowohl als Lazarette, als auch als Zivil-Krankenhäuser. Krankenhäuser, Lazarette und sonstige Anstalten sind 1916 auf die Versorgung mit Lebensmitteln besonders angewiesen.
Die Kartoffelernte im Herbst 1916 war eine Missernte gewesen. Kohlrüben sollten daher die Kartoffeln ersetzen. Bisher waren Kohlrüben hauptsächlich als Viehfutter verwendet worden.
Bemerkenswert ist, dass der Kreis Brilon derart detaillierte Bestimmungen zur Lebensmittelverteilung macht. Dies zeugt davon, dass die Versorgungslage im Kriegsjahr 1917 für die hiesige Bevölkerung dramatisch war.
Des Weiteren ist bemerkenswert, dass bezüglich der Nahrungsversorgung Kriegsgefangene nicht anders behandelt werden sollten, als die Bevölkerung des Kreises Brilon.
Vielleicht interessiert sie auch der folgende Beitrag aus unserem Archiv…
Orkan Kyrill – Windbruch am Briloner Eisenberg
Am Sonntag, dem 04. Februar 2007 fotografiert Hans Martin Köster den durch den Orkan Kyrill verursachten Windbruch am Briloner Eisenberg von der Kienegge aus. Bilder…
- Videografie und Filmproduktion
- Fotografie
- Digitalisierung
- Vorführungen
- Vorträge
- In unserem Archivladen finden Sie Produkte und Artikel aus unserem Archiv
Medien: siehe Medienbeschriftungen
Alle anderen Inhalte dieses Beitrags inklusive aller dargestellten Medien (außer „Zufälliger Beitrag aus dem Privatarchiv“) sind unter CC BY-NC-ND 4.0 (Creative Commons Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International Lizenz) lizensiert.
Bei der Verwendung des Beitrags, oder einzelner Bestandteile des Beitrags, müssen der jeweilige Urheber und der exakte Text „Privatarchiv Köster Olsberg – www.privatarchiv-koester.de“ in unmittelbarer Nähe des Zitats genannt werden.
Ausgenommen hiervon sind alle Inhalte und Medien dieses Beitrags, welche mit Alle Rechte vorbehalten oder All rights reserved gekennzeichnet sind. Für diese ist jegliche Verwendung, Verbreitung und Veröffentlichung untersagt.