Am 30. August 1931 bricht der damalige Diakon Franz Stock mit einigen seiner Freunde der „Compagnons de Saint Francois“ in Neheim auf, um per Zug nach Olsberg zu fahren und vom Bahnhof Olsberg zum Borberg-Kirchhof zu wandern, wo an diesem Tag durch einige katholische Friedensbewegungen eine Kundgebung veranstaltet wird.
Zeitgenössische Artikel erwähnen Teilnehmerzahlen zwischen 1.500 und 2.000 Menschen. Auch der Olsberger Fotograf Franz Kruse nimmt mit seiner Kamera an der Veranstaltung teil.
Franz Stock ist nicht nur Teilnehmer, sondern er übersetzt dort die Rede seines Freundes Joseph Folliet, dem damaligen Leiter der „Compagnons de Saint Francois“ welche Fußreisen und Wallfahrten zur „Eroberung des geistigen Gedankens“ unternimmt.
Stock hat Folliet während seiner Studienzeit in Paris kennengelernt und entwickelt in dessen Organisation sein bisheriges Engagement für den Frieden in verschiedenen katholischen Vereinigungen zu einem Engagement für die Völkerverständigung aus dem Volk heraus weiter. Das Land und die Menschen des damals so genannten „Erzfeindes“ Frankreich faszinieren ihn und dort wird er seine christliche Nächstenliebe eindrucksvoll unter Beweis stellen.
Das internationale Friedenstreffen auf dem Borberg-Kirchhof am 20. August 1931 wird durch 18 teilweise prominente Mitglieder der SA aus Olsberg durch Zwischenrufe gestört. Sie sind dort jedoch erheblich in Unterzahl und können unter anderem durch Forstbeamte aus Brilon vertrieben werden.
Die durch Reden und Gesänge geprägte Kundgebung endet mit einem Völkerballspiel auf dem Borberg-Kirchhof.
Am 13. August 2022 begibt sich eine Delegation des „Franz-Stock-Komitees für Deutschland“ auf die Spuren von Franz Stock und der Friedenskundgebung 1931.
Wie schon die Delegation „Compagnons de Saint Francois“ 1931 wandert sie vom Bahnhof Olsberg zum Borberg-Kirchhof.
Neun Mitglieder des „Franz-Stock-Komitees für Deutschland“ steigen in den ‚Glockenpfad‚ ein, machen an allen 13 Stationen des Kreuzwegs, der 1931 noch nicht existierte, halt und lassen sich von spirituellen Texten Pfarrer Göddekes inspirieren.
Ein Mitglied stößt auf dem Borberg-Kirchhof zur Gruppe.
Gemeinsam feiern alle einen bewegenden Gottesdienst unter der Leitung von Stephan Jung, dem Vorsitzenden des „Franz-Stock-Komitees für Deutschland„.
Der Gottesdienst steht im Zeichen von Franz Stock und seinem unermüdlichen Bestreben nach Frieden und Völkerverständigung.
Nach dem Gottesdienst ist Zeit für einen Austausch zwischen den teilnehmenden Mitgliedern.
Die Lebensgeschichte Franz Stock’s, das Friedenstreffen 1931 auf dem Borberg und einige Inhalte aus dem Vortrag „Der Borberg-Kirchhof – Mythen, Sagen, Forschung“ werden thematisiert.
Anschließend bricht die Gruppe zur „Hiebammen-Hütte“ auf, um den beeindruckenden, aber auch anstrengenden Tag ausklingen zu lassen.
Der Verfasser dieser Zeilen kann daran allerdings nicht teilhaben, da er am Nachmittag zu einer Geburtstagsfeier bei Nachfahren von Franz Stock eingeladen ist; scheinbar reiner Zufall…
Für Wanderer, die an der Geschichte des Borbergs interessiert sind, bieten wir die Vortragsreihe „Der Borberg-Kirchhof“ an.
Bilder
Franz-Stock-Komitee für Deutschland e.V.
Umfangreiche Informationen über Franz Stock, sein Leben und sein Lebenswerk sind auf der Internet-Plattform des Franz-Stock-Komitees für Deutschland e.V. zu finden.
Karten
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