Die preußische Administration hatte in der Genehmigung des Krankenhausbetriebs vom 18. Mai 1885 zur Bedingung gemacht, dass das St. Josefs-Hospital Olsberg einmal jährlich durch die Ortspolizeibehörde inspiziert wird.
Im Jahr 1886 war bereits die erste Inspektion durchgeführt worden – im Jahr 1887 folgte die zweite.
Auch dieses Mal wurden einige Dinge moniert.
1. die Küchenableitungen nicht mehr über die Straße erfolgten, da sie dort mangels Ablauf verfaulten,
2. der Fußboden der Krankenräume mit Dielen versehen wurde,
3. ein Desinfektionsgerät zur Desinfektion der Wäsche, Kleider, des Bettzeugs der an ansteckenden Krankheiten leidenden Patienten angeschafft wurde,
4. die Aborte aus dem Innenraum des Krankenhauses verlegt wurden bei bei mindestens 3 1/2 m Abstand vom Brunnen.
Schließlich wurde erneut auf den Bau des Leichenhauses verwiesen.St. Josefs-Hospital Olsberg 1885-1905
Die Mängel, deren Beseitigung hier durch die Inspektoren verlangt wurde, sind aus heutiger Sicht sehr gut nachzuvollziehen, aber dennoch historisch insteressant, da sie in heutigen Krankenhäusern ganz selbstverständlich nicht erwartet würden!
Damals war es anders – die Olsberger waren froh darum und stolz darauf, ein eigenes, nahegelegenes Krankenhaus zu haben, welches mit vereinten Kräften finanziert, gebaut und betrieben wurde.
1887 gab es in Olsberg weder eine Wasser- noch eine Abwasser-Infrastruktur, weshalb die Ableitung der Abfälle und Abwässer nicht so selbstverständlich und einfach war, wie heute.
Ansteckende Krankheiten, wie z.B. Cholera, waren damals noch viel gewöhnlicher und häufiger als heute – was die Anschaffung eines Desinfektionsgeräts für ein Krankenhaus in der damaligen Zeit sehr nahelegte. Allerdings war zumindest im Jahr 1887 kein Geld dafür vorhanden.
Exakt nachweisbar ist momentan lediglich dessen Jahr.
Damaliger Standort des St. Josefs-Hospitals Olsberg
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